BODY MIND JOURNEY

Körper und Geist

Körper und Geist, zwei Begriffe, die oft getrennt gedacht werden, obwohl sie doch untrennbar miteinander verbunden sind. Wie ich mich fühle, zeigt sich in meiner Haltung, meiner Atmung und in der Art wie ich mich bewege. Und umgekehrt, wenn ich verspannt bin, müde oder erschöpft, beeinflusst das spürbar meine Gedanken, meine Stimmung und mein Verhalten. Diese Verbindung ist keine Theorie sondern erfahrbare Realität und wird von der modernen Forschung heute immer besser verstanden und belegt.

Schon gegen Ende meines Studiums stieß ich auf verschiedene Konzepte und Methoden, die genau an dieser Schnittstelle zwischen Körper und Geist ansetzen und mir auf meinem persönlichen Heilungsweg sehr geholfen haben. Besonders das Konzept des *Embodiment hat mir ein Stück weit die Augen geöffnet. Es beschreibt, wie unser seelisches Erleben im Köper verankert ist und wie wir über den Körper wiederum auf unsere Psyche einwirken können. Viele Methoden wie Feldenkrais, Yoga, Grinberg und Entspannungstechniken wie Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung nach Jacobson u.a. verfolgen den Aspekt, mehr Bewusstheit für diese Verbindung zu schaffen und Veränderungen sowohl im Geist als auch im Körper spürbar zu machen.

Eine dieser Methoden, die *Achtsamkeitspraxis begleitet mich seit langer Zeit. Damals war es ein 10-tägiges Vipassana Meditiationsretreat, in dem ich die Einführung in die Achtsamkeitsmeditation erhalten habe. Anfangs war es ungewohnt, einfach komplett still zu sitzen und nur auf den Atem oder die Handflächen zu achten. Für jemanden wie mich, der im Grunde am Liebsten ständig in Bewegung ist, eine mentale wie körperliche Herausforderung. Grundsätzlich ging dieses Retreat vordergründig gegen meine Natur. Um 5 Uhr aufstehen und an die zehn Stunden meditieren, sehr wenig essen, nichts lesen (Handy und Lesestoff werden dir zu Beginn bereits abgenommen) und keine Kommunikation auch innerhalb des Mehrbettzimmers. Aber nach diesen zehn Tagen hatte ich tiefgreifende Einblicke in mein Sein bekommen. Wenn ich in den Pausen im Garten spazieren ging, war der Satz "everything is connected" keine Idee mehr sondern ein überwältigend schönes Gefühl. Seither trage ich die Leidenschaft in mir, diese Art der Erfahrung in unterschiedlichen Settings auch an andere weiterzugeben.

Eine weitere Methode, die mich ebenfalls direkt beim ersten Mal fasziniert hat, ist *Feldenkrais. Anfangs konnte mein Verstand noch nicht einordnen, was diese langsam ausgeführten, fast unscheinbaren Bewegungsabfolgen bewirken sollten. Doch tief in mir drinnen spürte ich, dass das genau das war, wonach ich suchte. Für mich ist diese Methode deshalb so wertvoll, weil sie Innenschau und Bewegung verbindet. Ein wundervoller Weg, um über sich selbst und die Wechselwirkung zwischen Körper und Geist zu lernen. Die Bewegung ist hier nur das Vehikel, um blinde Flecken aufzuspüren, sich über Muster klar zu werden und die Beziehung zu sich selbst zu erkunden. Manchmal mit großem Effekt, manchmal mit subtilen, unscheinbaren Lernschritten, die erst bei alltäglichen Tätigkeiten oder in Begegnungen mit anderen sichtbar werden.

Sowohl über *Körperarbeit wie Feldenkrais, Grinberg oder Tanztherapie habe ich gelernt, dass es Früchte trägt, wenn man sich darin übt, dem Körper und seinen Gefühlen ehrlich zuzuhören. Wie kraftvoll und heilsam es ist, im Hier und Jetzt zu sein, ohne ständig zu bewerten oder zu planen. Auf diese Weise kann auch mein Geist wieder zur Ruhe kommen.

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